Certain groups are blamed for many things including terrorism but the patterns here are very revealing. There is scapegoating that’s gone on the past and it’s still happening in the present. The ones with the most money can pay for a lot of publicists and media dominance to create illusions that best suit their interests.
durfte nur bis zu den Schranken spazierengehen. Die Pariser sahen sich das Schauspiel neugierig an. Sie zeigten sich zwar erstaunt, aber weder erregt noch verdrossen, obwohl sie um einen Teil ihres Vergnügens kamen. Sie wussten ja auch, man suchte nur die Schuldigen, und Feste und Bälle nahmen wie sonst innerhalb der Stadt ihren Fortgang.
Die Offiziere kamen jede Nacht, wen sie ire Runden hinter sich hatten, zum Tanz zurück, als hätte nichts ire Ruhe gestört. Nach Verlauf einiger Zeit wurden sämtliche Verschworenen verhaftet. General Murat wurde damals Gouverneur von Paris.
Wie später auch General Moreau festgenommen wurde, setzte es gewaltiges Aufsehen. Man warf dem Konsul Eifersucht vor, und die Verschworenen beschäftigten die Öffentlichkeit in hohem Maß. Ich weif wohl, daß politische Missetaten immer eine gewisse Nachsicht verdienen. Aber wenn Mord im Spiel ist, verletzen sie das Sittlichkeitsgefühl. Die Hauptpersonen dieser Verschwörung waren die Generäle Lajolais, Pichegru, George; dann die Herren von Polignac und Rivière. Die letzteren, die erst kürzlich aus England herübergekommen waren und deren Namen guten Klang hatten, gaben Veranlassung, das in einigen Salons das Unternehmen, den Konsul zu ermorden, als eine Sache der guten Gesellschaft erschien. Und ihre Verurteilung zum Tode erschien als eine aufergewöhnlich strenge Mafregel. Ich weiß nicht, ob sich fremde Meinungen bei einem stärker fühlbar machen, wenn Leidenschaft im Spiel ist, oder ob, da der Konsul nicht gefallen war, meine ganze Teilnahme sich Unglücklichen zuwandte, die sterben sollten; genug, die Verurteilungen berührten mich aufs schmerzlichste. Wir waren nur mehr auf die Mittel und Wege bedacht, ire Begnadigung zu erwirken.
Es wurde mit meiner Mutter vereinbart, das ich die Tochter des Generals Lajolais nach Saint-Cloud bringen und das Karoline sich der Schwester eines andern Verurteilten annehmen sollte; beiden wurde geraten, sich dem Konsul zu Füßen zu werfen. Ich kann ohne Bewegung nicht von dem Zustand sprechen, in dem ich mich befand. Die Erinnerung an meinen Vater, der auf dem Schafott starb, ohne da sich jemand für ihn hätte verwenden können, ging mir nahe und war der Grund, das ich mit dem Geschick der Unglücklichen ein so reges Mitleid verspürte. Die Hoffnung, einen Menschen vor der Hinrichtung retten zu können, die Furcht, diesen Zweck nicht zu erreichen, brachten so widerstreitende Gefühle in mir hervor, da ich in Saint-Cloud weinend anlangte und bei weitem aufgeregter war als meine junge Begleiterin, die mich sogar mit Erstaunen betrachtete. Vorübergehende mussten sich über die Person derjenigen täuschen, die für ihren Vater zu bitten kam.
Meine Mutter ängstigte mein Zustand. Der Konsul war gerührt und beeilte sich, mich von meinem Kummer zu befreien, indem er mir die Begnadigung dessen zusagte, für den ich bat. Auch Karoline erreichte für ihren Schutzbefohlenen ihren Zweck. Meine Mutter hatte es übernommen, sich für die Schuldigsten zu verwenden. Der Konsul widersetzte sich zunächst der Begnadigung der Herren von Polignac und Rivière.
Es warn Adjutanten des Grafen von Artois; man hatte sie aus England herübergeschickt, das Haupt der französischen Regierung zu ermorden. Er meinte, eine Begnadigung würde zu dergleichen Unternehmungen ermutigen. Meine Mutter aber hörte nicht auf, ihm zuzusetzen, bis ihr Kummer erreicht hatte, was der Politik widerstrebte. Moreau war nicht zum Tod verurteilt worden. Seine Frau bat, man möchte ihn nach Amerika auswandern lassen. Sie besuchte mich. Sie war unglücklich. Das Zusammentreffen mit ihr bewegte mich tief.
Ich verwendete mich für sie, und der Konsul sagte one weiteres alles zu.
Ich wohnte ganz in der Nähe Karolinens, die das Haus Thélusson gekauft hatte. Mein Mann und ich gingen alle Tage hin. Eines Abends sagte sie mir in traurigster Stimmung: „Man hat soeben den Herzog von Enghien nach Vincennes gebracht; er soll heute nacht abgeurteilt werden.
Diese Kunde lief mich erschauern. Wir standen der Politik immer ferne und konnten diese Verhaftung nicht begreifen. Aber da ein Mitglied des früheren Königshauses ergriffen, nach Paris gebracht und in einer Nacht abgeurteilt werden sollte, das erschien uns als bedenkliches Ereignis, und unter der Regierung des Konsuls, der so viel Tränen getrocknet, so viele Wunden geheilt hatte, kam uns diese Härte höchst nachteilig für ihn vor. Er war in unsern Augen zu groß, als das er rücksichtslose Strenge nötig gehabt hätte.
Am Tage darauf verfügte ich mich zu früher Stunde nach Malmaison. Ich traf dort meine Mutter in grösster Bestürzung. Sie hatte eben erfahren, daf der Herzog in aller Frühe erschossen worden war, und ihr Schmerz kannte keine Grenzen, sowohl des Opfers wie des Konsuls wegen. „Das ist der erste Fehler, den Napoleon begangen hat", sagte sie. „Sein Ruhm war doch so makellos. Wer mag ihm nur dazu geraten haben? Hätte ich rechtzeitig davon erfahren, ich hätte ihn davon abgebracht. Die gedrückte Stimmung, in der er mir die Nachricht brachte, lässt mich erkennen, das dieser Befehl nicht von ihm ausgegangen sein kann; wie er mich aber weinen sah, rief er mit großem Nachdruck: Du könntest es also mit ansehen, da man mich umbrächte?"
Meine Mutter rief immer wieder: „Wer mag ihn nur beeinflusst haben?" Ich schwieg und teilte ihre Gefühle, als Caulaincourt eintrat. Er hatte eben einen Auftrag in Strafburg und Karlsruhe ausgeführt und geriet nun mitten in die Ereignisse. „Sie wisen, was sich Entsetzliches zugetragen hat?" fragte meine Mutter. „Wovon sprechen Sie, Madame?" - „Der Herzog von Enghien ist erschossen worden." - „Großer Gott!" rief Caulaincourt. „Ist's möglich? Sollte mich der Konsul etwa in dieser Angelegenheit dienstlich verwendet haben?" Und dabei stürzten ihm Tränen aus den Augen. „Aber wo waren Sie denn diese Zeit über?" fragte meine Mutter. „Ich habe eben noch einen Auftrag in Straßburg ausgeführt und einen Brief in Karlsruhe überbracht. Weiter weiß ich nichts.” - „Wie ich erfuhr, das Sie am Rhein zu tun hatten, fürchtete ich gleich, Sie möchten einen so traurigen Auftrag zu erledigen gehabt haben." - „Ach, hätte ich nur damit zu tun gehabt," rief Caulaincourt mit Uberzeugung, „ich hätte den Prinzen warnen lassen. Ich kann nicht vergessen, das ich mit ihm aufgewachsen bin, das ich sein Prügelknabe war, und wenn mir der Konsul einen solchen Auftrag erteilt hätte, so hätte ich ihn in dem Sinne ausgeführt, das ich den Prinzen rettete.“
Ich habe mit eigenen Ohren gehört, was ich hier erzähle. Wie kommt es also, das sich die öffentliche Meinung so hitzig gegen Caulaincourt ereifert hat? Ist die Wahrheit etwa schwerer zu glauben als die Lüge? Ich lasse hier folgen, was ich später über den Fall erfahren habe.
Ein zum Tode verurteilter Chouan gestand, um seine Begnadigung zu erwirken, alles, was er über die Verschwörung wußte. Er sagte, Moreau habe in Paris George und eine andre unbekannte Persönlichkeit aufgesucht, der man immer die größte Ehrerbietung erwies. Damals hie es, es sei ein Prinz des Hauses Bourbon. Der Herzog von Enghien wohnte am Rhein. Er war oft von dort abwesend. Er unterhielt in Frankreich Verbindungen mit den Gegnern der Regierung. Es kamen häufig Attentäter aus England herüber; das Leben des Konsuls war beständig gefährdet. Wer sich an der Revolution beteiligt hatte, fürchtete die Rückkehr einer Familie, die diese vom Thron gestoßen hatte. Sie waren die Regierung, und die war bedroht. Alle diese Gründe führten zum Entschluss, den Herzog zu verhaften. General Ordener setzte mit einer starken Abteilung über den Strom. (Er selbst hat es mir erzählt.) Er brachte den Herzog nach Paris. Das Gericht, das ihn aburteilte, setzte sich aus mehreren Obersten unter dem Vorsitz Hulins zusammen. Savary wohnte der Sitzung nur als Zuschauer bei. Er gehörte nicht zu den Richtern; da aber sein
Regiment in Vincennes Dienst tat, verfügte er sich auf alle Fälle hin. General Murat, Gouverneur von Paris, erteilte entsprechende Befehle. Er erhielt sie von Herr von Talleyrand der sein Haus bis vier Uhr morgens nicht verliess. Oberst Savary begegnete auf dem Weg nach Malmaison, wo er das Geschehene zu melden hatte, dem Polizeipräfekten Réal, den der
Konsul abgesandt hatte, um den Gefangenen zu verhören, und der sehr erstaunt war, als er erfuhr, dieser sei bereits tot. Savary traf den Konsul im Zustande eines noch weit größeren Befremdens als das Réals gewesen war über die Eile, mit der die Hinrichtung vollzogen wurde. Er sagte: „Es ist ein sinnloses Verbrechen.“ Dann redete er kein Wort mehr darüber. In allen Salons von Paris wurden unwahre Einzelheiten über ihn und Caulaincourt verbreitet. Man erzählte sich, dieser habe den Prinzen in seinem Wagen abgeführt und unwürdiger Behandlung ausgesetzt. Der Konsul habe befohlen, ihn mit einer Laterne
auf der Brust zu erschiessen, und habe ihm nicht erlaubt, seinen letzten Willen kundzugeben. Alle diese Gerüchte waren falsch und gingen offensichtlich auf Herrn von Talleyrand zurück, der, um den Verdacht abzulenken, aufreizende Einzelheiten verbreiten ließ und die Tat selbst durch empörende Begleitumstände verdecken wollte. Der alte Adel des Herrn von Talleyrand und seine früheren Verbindungen hatten ihn beim Faubourg Saint-Germain stets den größten Einfluss bewahrt, und es wurde ihm, der unter der Republik, dann unter dem Konsulat und später unter dem Kaisertum Minister war, dem verheirateten Priester, alles verziehen. Er hatte Generalabsolution erhalten. So ist ihm auch der Tod des Herzogs nie zur Last gelegt worden, an dem er mit die Hauptschuld trug, während Caulaincourt und Savary, die keine Schuld traf, ständig mit Tadel überhäuft wurden. Meine Mutter sagte oft, sie habe den Konsul, wie er sich über Herrn von Talleyrand ärgerlich äusserte, sagen hören: „,Wirklich köstlich von ihm, sich auf meine Unkosten reinwaschen zu wollen! Kannte ich etwa den Herzog von Enghien? Wollte ich seinen Tod?" Ich bin bei meiner Kenntnis des Wesens des Kaisers Napoleon überzeugt, er wird sich, so sehr ihm durch die Eile, mit der Enghiens Tod erfolgte, vorgegriffen worden war, niemals rechtfertigen wollen. Da er eine Schwäche am wenigsten eingestünde, würde er sicherlich sagen: „Ich habe es getan und war dazu berechtigt."
Ich setze, diese Meinung zu erhärten, eine Äußerung von ihm hinzu, die mir zugetragen worden ist: „Gibt es etwa Familien, die ungestraft Verbrechen begehen können? Sie sind alle vor ein ordentliches Gericht gestellt worden. Ich habe vielen von denen verziehen, die mich töten wollten, konnte aber die nicht begnadigen, die Frankreich verraten wollten, indem sie eine Staatsverfassung wiederherzustellen unternahmen, die dem Land zum Unheil gereichte.“
Übrigens schlossen sich von diesem Tage an alle, die sich an der Revolution beteiligt hatten, dem Konsul offen an. „Ein Monk wird nicht mehr aus ihm" sagten sie. „Wir haben jetzt Gewähr dafür. Man kann sich auf ihn verlassen." Ich brachte später folgendes in Erfahrung. Man urteile selbst. Für uns war der Herzog von Enghien, der in der Blüte der Jugend fiel, Gegenstand lebhaftesten Anteils und das Opfer einer Politik, deren Beweggründe wir nicht kannten, deren Wirkungen uns aber tief betrübten.
Alle diese Umstände hatten ein großes Ereignis zur Folge. Die Geschicke Frankreichs, die der Konsul in feste Bahnen gelenkt hatte, schienen sich von dieser Zeit an mit seinen eigenen zu verknüpfen, an sein Leben gebunden zu sein. Es fehlte nur die Aussicht auf eine gesicherte Zukunft. So entstand denn das Kaiserreich. Der Konsul wurde Kaiser der Republik Frankreich; die neue Dynastie seiner Familie verfügte indessen nur über Joseph und Louis und deren Kinder als Nachkommen.
Lucien war ausgeschlossen, weil er sich mit einer Frau verbunden hatte, die dem Konsul nicht genehm war, dem dieser auch das Ehrenwort gegeben hatte, sie nicht zu ehelichen. Die Geburt eines Sohnes ließ ihn dies Versprechen vergessen und dem Unwillen seines Bruders trotzen.
Karoline und ich zogen uns in diesem Zusammenhang eine strenge Rüge des Konsuls zu. - Während einer Reise des letzteren nach Boulogne hatte Lucien die günstige Gelegenheit