Hortense’s Memoirs in German: Marie Louise says she’s so in love with Napoleon she wouldn’t think of even leaving the house without him.

It was a very over the top act which is perhaps why it worked. She probably could genuinely appreciate him a bit. His awesomeness was an indictment against everything she was programmed to believe. Napoleon was a living embodiment of how she was doing nothing more than fighting for the bad guys and she was merely perpetuating her own enslavement. She won for herself a gilded cage in Italy and a legacy that no one would ever want.

Mit seiner neuen Gattin habe ich ihn immer viel ernster, dafür aber milder und nachsichtiger gefunden. Oft forderte er sie auf, sich mit Dingen zu belustigen, die ihrem Alter entsprachen.

„Wenn du gerne tanzen magst, lass dir Musik kommen. Sieh dir die Masken an, die vorübergehen. Besuche die Fabriken und die öffentlichen Gebäude." „Nein,“ entgegnete die Kaiserin, „nur wenn du mitkommst." - „Aber ich habe doch keine Zeit“, sagte der Kaiser; „geh doch mit Hortense. Die Pariser werden sich freuen, wenn sie dich sehen." - „Nein, ich bleibe lieber zu Hause" und damit hatte die Sache ein Ende.

Ließ sie zur Abendtafel auf sich warten, empfing er sie wohl mit den Worten: „Ich sehe, du hast dich schön gemacht." Und dabei hatte er aus keinem wichtigeren Anlass, als ein paar Minuten warten zu sollen, meiner Mutter oft ein sehr böses Gesicht gezeigt.

Eines Abends, bei einem großen Empfang, wo wir alle im Diamantschmuck prangten, sagte er uns erst schöne Dinge über unsern Putz, besah sich dann im Spiegel, wie er so in kleiner Gardeuniform davorstand, drehte sich dann um und sagte: „Es muss einer doch viel von sich halten, um sich so einfach zu kleiden."

Er bezauberte seine ganze Umgebung, wenn er sich einmal gutmütig gehen ließ. Wer ihn in dieser Stimmung sah, hätte nie geahnt, daß er denselben Mann vor sich habe, der Europa in seinen Grundfesten erschütterte und dessen naturgegebene Grossheit uns Mitgliedern der Familie und seinem ganzen Hof solche Ehrfurcht abnötigte. Der Welt zeigte er stets in ernstes Gesicht. Man ahmte ihn nach; denn wohin er kam, zog er alle Blicke auf sich und alle achteten nur auf ihn. Jeder hoffte, von ihm angesprochen zu werden, und ich habe es bei den Abenden meiner Mutter erlebt, da Männer sich weigerten, an einem Spieltisch mit jungen, hübschen und liebenswürdigen Damen Platz zu nehmen, in der Hoffnung, der Kaiser, dem es zuweilen Vergnügen machte, mit denen zu plaudern, die unbeschäftigt im Salon standen, möchte das Wort an sie richten; so blieben sie denn lieber weiter steen und warteten. War der Kaiser zur Unterhaltung aufgelegt, gab es keine wichtige Frage, der er nicht eine neue Seite abzugewinnen gewusst hätte. Er scheute vor keiner Äußerung politischen Inhalts zurück. So sagte er einmal mitten in einem Kreis von Hofleuten: „Es ist mir nie eingefallen, den Bourbonen ihren Thron zurückzugeben. Sie hätten aus zwei Gründen Frankreich nie beglücken können: Das Volk hat ihnen zu übel dafür mitgespielt, das es zuviel Vertrauen in sie setzte, und sie selbst hätten nie vermocht, die Ansprüche derer zu befriedigen, die mit ihnen zurückgekommen wären. Es bedurfte eines neuen Menschen, der hinlänglich wenig mit den Ausschreitungen der Revolution zu tun hatte, um alle Parteien zu einen und ire verschiedenen Vorzüge wirksam zu erhalten.

Ich glaube, es hat nie einen Hof gegeben, an dem so reine Sitten herrschten wie an dem des Kaisers; und doch sind wenige Höfe so verleumdet worden, was freilich leicht zu erklären ist.

Republikaner, die sich über den glänzenden Aufstieg vieler der Ihren ärgerten, suchten durch absprechende Bemerkungen die höheren Gesellschaftskreise, zu denen zu gehören sie ja ausgeschlagen hatten, herabzusetzen. Und der Adel aus älterer Zeit, der die höfischen Sitten mit Genugtuung wider in Aufnahme kommen sah, benahm sich dem Neugeschaffenen gegenüber einigermaßen geringschätzend und war zugleich nicht ohne Eifersucht auf soviel Auszeichnungen und Ehren.

Das man den Glanz und die grofartige Pracht des Kaiserhofs gern mit ansah, heischte Verzeihung, und so bekrittelte und bewitzelte man sie eben im Kreise der Verwandten, die den alten Verhältnissen treu geblieben waren; man suchte durch sein Gespött den Ausgleich für die Schwäche zu schaffen, die glänzenden Würden nicht abgelehnt zu haben. Und was tat man nicht alles für dergleichen Stellen! Umschrieben aber wurden solche Bemühungen mit dem Ausdruck: „Ich bin

genötigt worden." Und dies gab Herr von Talleyrand Anlass zu der Bemerkung: „Ich habe eine ganze Liste von Leuten, die gern genötigt würden.“ Die Polizei des Herzogs von Rovigo schadete den Damen des Hofs erheblich. Sein Amtsvorgänger Fouché hatte nur den Kaiser geschädigt, indem er dafür sorgte, das gewisse Persönlichkeiten des Faubourg Saint-Germain aus der Hauptstadt ausgewiesen wurden. Beklagte man sich bei ihm, so tat er, als wisse er von nichts und verschanzte sich hinter die jähe Art des Kaisers und das Bestehen von so vielen anderen Polizeieinrichtungen, für die er nicht einstehen könne. Er versprach dann wohl, einen geeigneten Zeitpunkt wahrnehmen zu wollen, die Verbannung rückgängig zu machen. Später, und zwar wenn es ihm beliebte, bat er dann auch den Kaiser, er möchte Befehle aufheben, die er, Fouché, selbst erwirkt hatte, nahm alles Verdienst für seine Person in Anspruch und lie das Odium auf seinen Fürsten fallen. Auf diese Art schuf er sich wohl Kreaturen, kümmerte sich aber keineswegs um Salonklatsch und Durchstechereien in der Gesellschaft. Ganz anders der Herzog von Rovigo. Der schien nichts anderes zu tun haben, als das Privatleben aller Leute des Hofes auszukundschaften.

Er besorgte seinen Polizeidienst in eigener Person, wollte ins Vertrauen aller Damen gezogen sein, brachte sie gegeneinander auf, erzählte ware und auch erlogene Geschichten, machte den ganzen Morgen Besuche, und wenn dann eine Frau bei einem Spaziergang im Boulogner Gehölz sich mitten unter ihren Kindern und Freundinnen mit einem Manne unterhielt und dabei des Herzogs von Rovigo ansichtig wurde, hielt sie sich für verloren. Alle unsre jungen Damen gingen ihm aus dem Weg und behaupteten, er stelle ihrem Ruf aus Berechnung nach, nämlich um diejenige zu decken, die ihm die Nächste war, und gegen die sich die Gesellschaft geschlossen erklärte (Frau du Cayla).

Der Herzog von Rovigo mag über Geist verfügt haben, auch über Unerschrockenheit, Ergebenheit dem Kaiser gegenüber und noch andre Vorzüge; aber nur unerschütterliche Charakterstärke ist imstande, vor der Verderbnis zu bewahren, die in den Niederungen des Polizeiwesens ihr Unwesen treibt. Was masst man sich nicht alles für Rechte an, wenn man die Geheimnisse der andern zu belauschen befugt ist, und wovor scheut man noch zurück, wenn einem das Familienleben nicht heilig ist? Wenn auch das Staatswohl diese Gewaltmittel bis zu einem gewissen Grade rechtfertigt, so sollte doch die Reinheit der Beweggründe des Einzelnen für seine Amtstätigkeit Gewähr bieten; seine Charaktereigenschaften müßten die Gesellschaft schützen, die ihm die Staatsgewalt überantwortet. So hatte der Kaiser auch Herrn Lavalette, wie er ihm die Leitung des Postwesens übertrug, gesagt: „Ich vertraue Ihnen als dem anständigsten Menschen, den ich kenne, diesen Posten an.

Und Herr Lavalette hat auch in der Folge niemals Veranlassung zur Beunruhigung gegeben. Savary, den man als Adjutanten des Kaisers zu schätzen wusste, war als Minister nicht im gleichen Fall. Es war ja natürlich, da der Kaiser wissen wollte, was an seinem Hof und besonders im Kreise seiner Familie vorging; aber sein Minister war nicht befugt, dritten Personen seinen Argwohn oder seine Zweifel mitzuteilen. Ich habe mich persönlich nicht über ihn zu beklagen, sondern mich vielmehr seinerseits immer tätlich bewiesener Hochachtung und Anerkennung zu erfreuen gehabt. Aber er konnte die Schwestern des Kaisers nicht ausstehen und hat ihnen sicherlich sehr geschadet, indem er über ihr Privatleben eine Unmenge Geschichten in die Welt setzte, ware sowohl als falsche, deren Zeuge niemand gewesen sein konnte, und die doch jeder ihm wieder nacherzählte. Ich bleibe also dabei: Trotz aller Schmähschriften ist kein Hof sittenreiner und strenger gewesen als der des Kaisers. Alles spielte sich in Empfängen ab. Neben den „grossen" in den kaiserlichen Gemächern fanden noch zweimal in der Woche bei der Kaiserin Schaustellungen und Konzerte in kleinerem Rahmen statt. Obwohl bei dieser Gelegenheit die ersten Talente auftraten, blieb es doch bei einer frostigen Feierlichkeit. Die Festveranstaltungen gingen mit solchen Förmlichkeiten vor sich, das sie geradezu einen trübseligen Zug beka men. Bei meiner Mutter hingegen, in ihrem stillen Winkel in Malmaison, kerrschten ausschliesslich Anmut und Güte; der Anspruch auf Würde kam bei der Ungezwungenheit der gesellschaftlichen Formen nicht zu kurz. Die jungen und überaus begabten Leute, mit denen sie sich neben ihren Palastdamen zu umgeben gewusst hatte, gaben ihren Abenden ein frohes und liebenswürdiges Gepräge. Man besuchte sie trotz der großen Entfernung und obwohl keine Gnadenerweise mehr zu holen waren. Der Umgangston, dessen sich die Leute damals befleißigen, war zwar nicht so zuvorkommend und die Selbstgefälligkeit begünstigend, als er es, den Schilderungen zufolge, in früheren Jahrhunderten gewesen war; aber er hatte sich seit der Gründung de Kaiserreichs zweifellos vervollkommnet; denn er kannte keine Anmafungen, war freimütig und höflich. Zu Beginn der Konsulatszeit hatte ich alle diese jungen Republikaner den Kopf hoch tragen sehen, und man merkte es ihnen an, da sie niemanden über sich dulden wollten. Dann hatte ich aber auch junge Neuadelige mit hochfahrender Mine erlebt, denen anzusehen war, das sie niemanden als gleichberechtigt anerkannten. Es hatten sich eben alle der Zeitströmung angepasst, und alle hatten dabei gewonnen.

Um jene Zeit betrat ich zum ersten Male Ecouen als Prinzesspatronin jenes Erziehungsheims. Es verdankte seine Gründung einer edlen Regung des Kaisers. Nach der Schlacht bei Austerlitz verfügte er nämlich in seiner Ergriffenheit über den Tod so vieler braver Krieger, der seinem uhm zugut gekommen war, noch auf dem Schlachtfeld, er gedenke die Kinder derer zu adoptieren, die an jenem grossen Tag ihr Leben gelassen hatten; wie er dann zurückkehrte, wusste er zunächst nicht, ob er sein Dekret zur Ausführung bringen würde, da er der Meinung war, die Erziehung der Mädchen sei Sache ihrer Mütter; er ließ daher Frau Campan zu sich bitten, fragte sie um ihre Meinung und erklärte ihr zum Schluß: „Ich möchte mich nicht darauf beschränken, eine geringe Anzahl von Mädchen aufzuziehen; kleine Maßnahmen mag ich nicht; sie führen zu nichts. Saint-Cyr war doch nur ein Blumenstrauf der Liebe Ludwigs des Vierzehnten für Frau von Maintenon. Zweihundertundfünfzig adelige Mädchen warn eine Lappalie für ganze 8000 Familien mittelloser Edelleute. Ich will also 4 -500 Mädchen regelrecht erziehen und ire Sitten gehörig fördern lassen."

Die Ausführung dieses seines Vorhabens wurde verschoben; aber am Tage nach der Schlacht von Friedland übersandte er ein sehr ausführliches, eigenhändig geschriebenes Reglement, das seither in der Anstalt immer als Richtschnur gegolten hat. Mein Empfang in Ecouen war rührend; es war mir jedesmal ein Tag des Glücks, wen ich die Anstalt besuchte, wo so vile junge Gemüter dazu erzogen waren, mich zu lieben und ich die Empfindungen meiner Kinderjahre und die Frische und Ungebrochenheit des Gefühls wiederfand, die nur diesem Alter eigentümlich sind und durch die Welt dan allzu schnell umgewandelt werden. Die Entbindung der Kaiserin rückte immer näher. Mein Bruder war beauftragt, ihr beizuwohnen. Der Großherzog von Würzburg hielt sich eben in Paris auf. Eines Abends kam ein Page, mich abzuholen, weil die Kaiserin die ersten Wehen verspürte. Ich verfügte mich also nach den Tuilerien. Der ganze Hof musste versammelt sein. Im Zimmer der Fürstin befanden sich der Kaiser, Madame Laetitia, die Gräfin von Montesquiou, die erste Erzieherin, Frau von Montebello, die Hofdame, Frau von Luçay, die Kammerfrau, Frau von Boubers, die ich dem Kaiser als zweite Erzieherin seiner Kinder abgetreten hatte, neben ihr Frau von Mesgrigny, dann ihre sämtlichen Zofen, die Ärzte und Geburtshelfer. Zwei junge Empfangsdamen aus Ecouen hielten sich ständig in dem kleinen Kabinett auf, das das Zimmer der Kaiserin von dem Salon trennte, in dem wir, nämlich mein Bruder, der Großherzog von Würzburg, die Prinzessin Pauline, die Königin von Spanien und ich, uns befanden. All andern Räume waren vom Hof und den Behörden besetzt. Der Kaiser erschien ab und zu mit Nachrichten. Er schien je nach dem Grade der Schmerzen der Kaiserin mehr oder