Then he explains to bystanders that listening to her heart is why Hortense reasons so well.
wohl Klage über mein Betragen gegen sie führen.“ - „Sire, man hat Ihnen meine Worte unrichtig wiedergegeben. Sie sind der Herr und können tun, was Ihnen beliebt; aber die Auftritte, die ich mit angesehen habe, sind ihr und meiner Mutter Unglück; die daran die Schuld tragen, suchen sich zwar unentbehrlich zu machen, lieben Sie aber nicht." - ,,Gönnen Sie mir etwa keine Freunde, die mir die Wahrheit sagen“ - „Freunde legen es nicht darauf an, Störungen eines Familienlebens zu vermehren.“ - „Aber die Eifersucht Ihrer Mutter macht mich vor aller Welt zum Gespött. Das dümmste Zeug wird über mich geredet! Glauben Sie etwa, ich weiß es nicht? Sie trägt die Schuld." - „Nein, Sire, schuldig sind die, die ich bezichtige. Wenn sie es nicht darauf angelegt hätten, Sie zu erzürnen, statt zu beruhigen, würden Sie die Gefühle meiner Mutter schonen. Wie kann man von ihr mehr Kraft verlangen, als Sie selbst besitzen? Sie leidet, und sie klagt darüber, das ist natürlich; und wenn diejenigen, die Sie für Ihre Freunde halten, Ihnen ihre Klagen nicht hinterbringen wollten, oder wenn Sie es über sich vermöchten, ihr deswegen nicht zu grollen, so würde, ich weiß es gewiss, das Glück wieder bei Ihnen einkehren. Ich wiederhole, verlangen Sie von ihr keine Kraft,
über die Sie selbst nicht verfügen.“ - „Sie haben recht,“ sagte der Kaiser, indem er mit einem Male milder wurde, „ich sehe wohl ein, das ich für das Große grof, für Kleines aber klein bin." Worauf er mich verließ .
Einige Tage nachher sprach er in Gegenwart mehrerer Personen über mich und sagte dabei etwas gar zu Schmeichelhaftes, als das ich es verschweigen könnte. Der Wortlaut soll der folgende gewesen sein: „Hortense denkt so folgerichtig, das man meinen könnte, sie fühle nichts dabei; kennt man sie aber gut, so sieht man, daf ihr eigentlich das Gefühl die richtigen Gedanken eingibt."
Eines Tags sagte er bei einem Gespräch über mein Familienleben: „Louis wäre mit der Kaiserin sehr glücklich geworden.
Er hätte die Tür gehütet und sie das Fenster." Dann wurde er wieder ernst und sagte: „Ich weiß übrigens recht gut, wie du dich hältst und gebe dir die Versicherung, da du nicht etwa bloß eine der Frauen, sondern eine der Persönlichkeiten bist, die ich am meisten schätze." Solches Lob aus dem Munde eines so überlegenen Mannes, der doch sonst mit Anerkennungen kargte, entschädigte mich oft für die Ungerechtigkeit der andern, und ich habe mir die Worte seither häufig ins Gedächtnis zurückgerufen, um den Tadel weniger schmerzhaft zu empfinden, mit dem man mich überhäufte.
Das Familienleben meiner Mutter war zwar nicht so sturmbewegt wie meines, glücklich aber jedenfalls nicht. Sie begann, die Person zu erraten, die ihren Mann so sehr in Anspruch nahm. Und es währte nicht lange, so waren alle Zweifel beseitigt. Eines Abends klagte sie in Malmaison vor ihren beiden Ehrendamen, nämlich der Marschallin Ney und Frau Duchatel, über die üble Laune des Kaisers, und am Tage darauf sah sie ihnen fest in die Augen und sagte: „Es ist doch recht sondebar, meine Damen, das mir der Kaiser heute früh gesagt hat, was ich Ihnen gestern abend unter vier Augen anvertraute." Frau Duchatel wechselte die Farbe, und die Kaiserin wußte endgültig Bescheid. Ihre Betrübnis war so heftig, das sie den Kaiser bestimmte, das Verhältnis aufzugeben; und dieser Bruch war ein großes Opfer; denn Duroc hat meinem Bruder und mir erzählt, diese Liebe habe grosse Macht über den Kaiser besessen.
Da er gewöhnt war, alle vor seinem Willen weichen zu sehen, steigerte der Widerstand seine Wünsche; weil er sich aber auch wieder zu sehr in der Gewalt hatte, um sich von Gefühlen übermannen zu lassen, und überdies zu streng auf Sitte hielt, um ein Verhältnis offen zuzugeben, zögerte er nicht, mit jemandem zu brechen, der ihm immerhin schon einige Ungelegenheiten verursacht hatte.
Um nämlich mit Frau Duchatel zusammentreffen zu können, ohne ihrem Manne Grund zum Argwohn zu geben, ging er, allein mit Duroc, mehrere Male zu Fuß abends aus. Wie er einmal in Villiers, auf dem Landgut Murats, mit ihr auf und ab ging, entstand ein Geräusch. In der Besorgnis, überrascht zu werden, sprang er über eine Mauer von solcher Höhe, das er sich beinahe einen ernstlichen Schaden zugezogen hätte. Duroc, der kälteres Blut besaß, wagte nicht, es ihm gleichzutun, und zitterte bei dem Gedanken, das sich der Kaiser so der Gefahr aussetzte. Er war also überglücklich, als dann der Bruch erfolgte.
Ich habe von Karoline erfahren, der Kaiser habe eines Tags Frau Duchatel sin Bild mit prachtvoller Diamantumrahmung verehrt; sie behielt das Bild und schickte die Steine zurück, weil sie ihr Gefühl verletzten. Karoline sagte mir auferdem, der Kaiser habe sie während einer Krankheit der Frau Duchatel aufgefordert, ihr seine Briefe abzuverlangen, die überaus liebevoll gewesen sein sollen. Die Dame aber weigerte sich beharrlich. Ich weiß nicht mehr, ob sie sie noch besitzt.
Es wurde damals viel von den Maskenbällen in der Oper gesprochen. „Wie?", fragte mich der Kaiser, „hat dich dein Mann noch nicht in eine Loge mitgenommen, dir dies Schauspiel anzusehen? Er ist wirklich gar zu streng. Du kannst ja einmal mit deiner Mutter hingehen."
Und es kam auch so. Die Kaiserin lud mich, wie ich sie nach einem der großen Empfänge in ihre Zimmer geleitete, ein, auf den Maskenball mitzukommen. Ich hätte gern die Erlaubnis meines Mannes eingeholt; obwohl er mich schon seit langem keines Wortes mehr würdigte, fühlte ich doch, er bekäme so, vielleicht zum erstenmal das Recht, sich über mich zu beklagen.
Es war aber unmöglich. Er war bereits ausgegangen. Der Herzog von Vicenza und Herr von Bausset muften uns begleiten. Ich reichte Frau de Baubers den Arm. Der Anblick der Masken ergötzte mich; da ich aber von keiner angesprochen wurde, waren mir ihre Scherze unverständlich, und wir waren schon im Begriff, in den Wagen zu steigen, als uns eine Maske aufhielt und wider in den Saal zurückführen wolle. „Nun!", sagte sie, „es wird Ihnen Erholung, eine Seltenheit für Sie, gewährt, und Sie wissen die Gelegenheit nicht zu nutzen? Sind doch ein rechtes Närrchen!" Die Maske machte mir bang. Wir kehrten in die Tuilerien zurück, wo meine Mutter den Kaiser nicht finden konnte und ängstlich wurde. Einen Augenblick später kam er im Domino zurück und teilte uns mit, er sei die Maske gewesen, die sich darauf gefreut hatte, uns zu necken, wir hätten aber durch die rasche Heimkehr seine Absicht vereitelt. Ich erzählte dann meinem Mann das ganze Abenteuer; er antwortete aber nichts. Seine Unzufriedenheit machte sich jetzt nicht wie zu Beginn unsrer Ehe in Vorwürfen Luft; eisigstes Schweigen war seine einzige Kundgebung geworden.
Einige Monate vor der Abreise des Kaisers nach Italien kam eines Morgens ein Page, mir und meinem Mann mitzuteilen, das man uns zu sprechen wünsche. Wie er uns eintreten sah, erklärte er, wir dürften uns nicht länger sperren: seine Politik verlange, das er unsern älteren Sohn adoptiere und zum König von Italien mache. Mein Mann entgegnete, er were sich nie damit einverstanden erklären, das sein Sohn eine höhere Stellung einnähme als er selbst. Zuerst war der Kaiser wütend; dann wurde er milder und suchte Louis begreiflich zu machen, das sein Junge bis zur Volljährigkeit in Frankreich bleiben, eine französische und italienische Hofhaltung bekommen solle, das es das einzige Mittel sei, den Krieg mit Österreich zu vermeiden und Italien zu behalten. Aber men Mann war nicht umzustimmen. Darauf ließ der Kaiser seinem Zorn die Zügel schiessen und rief, grausam sei es für ihn, eine Familie zu haben, die an aller seiner Mühe und Arbeit so wenig Anteil nehme; täglich gebe man ihm das Unglück zu fühlen, kinderlos zu sein; auf seine Brüder hätte er sehr wohl verzichten können; er brauche sich besagte Krone nur selbst aufs Haupt zu setzen; wäre nicht die Furcht vor einem Krieg, so hätte er es schon lange getan und wäre glücklich, wenn er von ihnen überhaupt nichts mehr zu hoffen und zu erwarten hätte. Seine Gründe warn so wenig zweckdienlich wie seine Wutausbrüche; er verabschiedete sich von uns one jeden Er folg. Während dieses ganzen Gesprächs hatte ich kein Wort gesagt. Was hätte ich auch sagen sollen? Dergleichen Auftritte fielen immer irgendwie auf meine arme Mutter zurück. Es schien, als wolle er hr durch seinen gewohnheitsmässig unwirschen Ton einen Vorwurf daraus machen, kinderlos geblieben zu sein. Einige Male schien er freilich Zweifel zu haben, ob sie die Schuld trage, und verfiel, um sie zu beheben, auf ein sonderbares Mittel: er sprach mit Murat darüber, und man höre, was sich zutrug.
Prinzess Karoline hatte eine junge Dame names Eleonore Plaigne unter ihre Fittiche genommen, die in Saint-Germain erzogen worden war. Sie war bildschön, doch one Verstand und aus so zweifelhafter Familie, da Frau Campan sie nur unter der Bedingung behalten wollte, dass sie die Anstalt erst heiratshalber verlassen würde. Eines Tags führten die Eltern ihrer Tochter einen Offizier als Gatten zu, der in Saint-Germain Wohnung nahm. Die Hochzeit fand drei Tage später statt. Nach der Hochzeit verschwand der Gatte und nahm alles mit, was seiner Frau gehörte. Frau Campan, der sie leid tat, die sie aber jetzt nicht mehr aufnehmen konnte und befürchtete, sie möchte unbeschützt zugrunde gehen, suchte Prinzessin Karoline für sie zu gewinnen. Es wurde vereinbart, sie solle in einiger Entfernung von Paris Wohnung nehmen, bis ihre Ehe geschieden wäre; später sollte sie dann eine Mitgift erhalten und eine bessere Partie machen können. Es war ein Jahr vergangen, da sah man sie mit einem Male ein kleines Gartenhaus in Neuilly allein bewohnen, und eines Tags, als der Kaiser zum Frühstück kam, versah sie den Dienst der Empfangsdame. Seit dieser Zeit empfing sie keine Besuche mehr, und jeder machte sich seine eigenen Gedanken über diese Zurückgezogenheit. Es hieß, der Kaiser komme zuweilen zu Pferd von Saint-Cloud herüber. Ein Jahr später, während der Kriegs mit Preufen, gebar sie einen Sohn, dessen sich Prinzessin Karoline annahm. Der Kaiser sah sie bei seiner Rückkehr nur ein einziges Mal, und da er auf Frauen nicht sonderlich viel Vertrauen setzte, nötigte er ihr das Geständnis ab, das sie während ihrer Zurückgezogenheit in Neuilly Murat häufig empfangen und ihm einige Gunst erwiesen habe. Seit jener Zeit war er immer im Zweifel, ob er wirklich der Vater des Kindes war, so sehr man es ihm versichertel.
Zu meinem Bericht zurückzukommen: Der Kaiser war so ausser sich über das Widerstreben seiner Brüder, sich seinen Plänen gefügig zu zeigen (auch Joseph lehnte alles ab, was ihn von Paris entfernt hätte), das er den schönen Brief über Eugen in den Moniteur setzen lie, aus dem ebensoviel Hochschätzung und Zuneigung für ihn wie Verstimmung gegen seine Brüder spricht. Er ernannte ihn zum Vizekanzler des Königreichs Italien, eine der höchsten dort zu vergebenden Würden.
Men Bruder empfing diese Ernennung an der Spitze seines Regiments, das er nach Italien zu führen hatte. Bald kamen auch der Kaiser und die Kaiserin nach und lieben sich als König und Königin von Italien krönen. Der Kaiser hatte uns eingeladen, ihn zu begleiten, aber mein Mann lehnte ab, und wir liessen uns nun in Saint-Leu nieder.
Bei allen Krönungsfestlichkeiten hatte ich immer wider Gelegenheit gehabt, Herrn von Flahaut zu begegnen. Es war mir jedesmal in peinliches Gefühl gewesen. Ich ging ihm geflissentlich aus dem Weg, und eines Tags, wie er sich bei einer meiner Spazierfahrten dem Wagen näherte, um sich mit mir zu unterhalten, gab ich meinem Kutscher schnell den Befehl, zu fahren; so sehr bangte mir davor, seine Stimme zu hören. Er war so niedergeschlagen über diese meine Art ihm zu begegnen, das seine Mutter zu mir kam und sich darüber beklagte. Ich sagte, ich hätte nichts gegen ihren Sohn, es sei unbeabsichtigt geschehen. Als ich mich dann selbst ins Gebet nahm, fand ich, das ich zwar unglücklich gewesen, das es mir aber zu gut gegangen war. Nach so vielen Bemühungen hatte ich mich für geheilt