For 200 years, the public has been fed tales about how it was Napoleon’s ambition that ravaged Europe. Now it is finally coming out that Napoleon constantly fended off assassination attempts, terrorism and fomented wars. It turns out Napoleon’s youngest sister Caroline and her husband Murat were nearly mad with ambition. Because Caroline quickly was turned into an “asset” by the global spy system, we haven’t been hearing much about her faults until now.
wahrgenommen, geheiratet und dies der ganzen Familie mitgeteilt. Auch meiner in Saint-Cloud zurückgebliebenen Mutter, die das Gefühl hatte, keine Antwort erteilen zu dürfen, ohne die Erlaubnis des Konsuls eingeholt zu haben. Was meinen Mann betrifft, so meinte der: „Joseph ist der älteste von uns allen. Was er tut, dem muß ich mich anschließen"; hierauf wurde, one den Konsul zu fragen, dessen heftige Gegnerschaft man doch kannte, die Heirat als bereits geschehenes Ereignis, wie man sich ausdrückte, anerkannt. Lucien besuchte uns also mit seiner Frau, die allerdings wirklich hervorragend schön war. Mein Mann und ich erwiderten ihren Besuch ein einziges Mal.
In meiner Lage konnte ich keinen andern Willen haben als seinen. Ich tat also, was beschlossen worden war. Aber als der Konsul zurückkehrte und von der Anerkennung der Ehe Kenntnis erhielt, machte er seinen Brüdern die allerheftigsten Vorwürfe. Was er den andern sagte, weiß ich nicht; aber eines Tags, als Karoline und ich bei meiner Mutter waren, ereiferte er sich gegen uns mit einer Heftigkeit, die ich noch nie bei ihm erlebt hatte. Er machte uns den Vorwurf, eine Frau ,,Schwester" genannt zu haben, deren Ruf sie dessen unwürdig erscheinen lie, sagte uns, wir hätten es nicht nur an dem fehlen lassen, was wir ihm als Familienoberhaupt schuldeten, sondern auch an dem, wozu wir uns selbst gegenüber verpflichtet waren. „Wie“, sagte er, indem er im Zimmer auf und ab schritt, ohne uns eines Blicks zu würdigen, „ich will wieder für gute Sitte sorgen, und man bringt mir ein solches Weib in die Familie! Ich bin das Haupt eines Volks, dem ich nicht nur über meine Handlungen, sondern auch über men Beispiel Rechenschaft schulde. Ich dulde nicht, das dies Volk Laster statt Tugenden zum Vorbild bekommt; es ist berechtigt, Vorzüge bei denen zu erwarten, die es erhöht und zu seinen Führern gemacht hat. Das französische Volk hält auf Sitte. Seine Herrscher müssen es auch.
Schon allzulang ist Frankreich von Großen regiert worden, die sich alles erlauben zu dürfen glaubten. Wer nicht mit mir geht, der ist wieder mich. Ich habe Pflichten und will sie erfüllen. Ich were mich nicht erweichen
lassen, Es tut mir wahrlich leid, das ich kein Bastard bin. Ich müsste es sein; denn es versteht mich niemand" und dann verliess er den Raum, ohne sich von uns zu verabschieden.
Jérôme hatte sich, wie Lucien, ohne Erlaubnis des Konsuls mit einer jungen Amerikanerin aus den Vereinigten Staaten verheiratet (Elisabeth Paterson aus Baltimore; die Heirat wurde später durch kaiserliches Dekret für ungültig erklärt). Meine Mutter trat für sie ein, aber der Konsul blieb unerbittlich und sagte, wer von seiner Familie ihn nicht als Haupt anerkennen wolle, schiede aus ihr aus.
FÜNFTES KAPITEL
Die Prinzessin Louis Bonaparte (1804--1806). - Das Kaisertum. - Häusliches Leben der Prinzessin Louis. - Herr Tascher. - Herr de Flahaut. - Das Haus der Prinzessin Louis. - Geburt Napoleon-Louis. - Die Salbung, - Taufe des Napoleon-Louis. - Frau Duchatel. - Eleonore. - Das Leben In Saint-Leu. - In Saint-Amand und im Lager von Boulogne. - Heirat Eugens. - Heirat Stephanie Beauharnais'. Aufenthalt in Grignon.
War der Konsul im Recht oder nicht, das Kaiserreich zu errichten? Das ist eine Frage, die zu entscheiden ich mir nicht gestatten will. Ich erzähle besser Erlebtes.
Sämtliche Parteien schlossen sich ihm an. Die am schwersten zu überwinden waren, die Republikaner, trugen kein Bedenken, sich dem Kaiserreich anzuschliessen. Wenn der starke Geist Napoleons ihnen der Freiheit wegen auch Besorgnis einflösste, die ihr Fetisch geworden war, so beruhigte sie wenigstens die neu geschaffene Dynastie hinsichtlich des Gleichheitsprinzips: Bei einem Menschen, der alles sich selbst verdankte, trug das Verdienst allein zur Höhe. Und dan verführte der Glanz der Krone diejenigen vollends, die die dargebotenen Belohnungen al Sache der ausgleichenden Gerechtigkeit betrachteten.
Der Adel suchte und fand gleichfalls Sicherheit für sich an den Stufen des Thrones. Die Gewöhnung ans Hofleben, seine gepflegteren Umgangsformen schienen hm Erfolge zu versprechen, die Eifersucht erregen konnten. Mit Unrecht. Wollte der Kaiser die Revolution zum Abschluß bringen, ire Wohltaten beibehalten und ihre Verbrechen in Vergessenheit geraten lassen, so konnte er den Adel, der ungeachtet seiner Verfehlungen französischen Bluts war, nicht ausschliefen; er musste der erlittenen Unbillen wegen entschädigt werden. Er hat stets gerecht abgewogen und dem Adel nie die alten Vorrechte noch seine Macht zurückgegeben. Was die fremden Herrscherhäuser betraf, so sahen sie eine Art Gewähr für sich in diesem Rückgriff auf die monarchischen Formen, die besser zum System des on demokratischen Gedanken bedrohten übrigen Europa passten. Sie gaben also eine Zeitlang den Plan auf, ein Land zu behelligen, das einig sein wollte. Es blieben mithin keine andern Feinde mehr übrig als England, der Rivale, einige Royalisten, die die alten Zeiten nicht vergessen konnten, und etliche Republikaner, die von ihrer starren Denkweise nicht ablassen wollten. Man wird es mir schwerlich glauben, daß ich bei der doch zu erwartenden Anteilnahme an diesen Ereignissen mich wenig um sie bekümmerte.
Mein häusliches Elend wurde von Tag zu Tag schlimmer. Was tun, einen Menschen glücklich zu machen, der sich aufs Glücklichsein nicht verstand? Ich hatte mein Ziel immer vor Augen. All mein Dichten und Trachten ging darin auf, alls andre erschien mir belanglos. Ich war daher sehr überrascht, als mich Karoline eines Tags besuchte und mir zum ersten Male Mitteilung von den Gerüchten machte, die über die Ausrufung des Konsuls zum Kaiser umgingen. „Man sagt," setzte sie hinzu, „das nur Joseph und Louis im Senatsbeschluss erwähnt sind. Was sagst du dazu? Deine Kinder werden Prinzen und Erben des französischen Throns, und meine, ihre Vettern, gehen leer aus? Eine solche Ungerechtigkeit werde ich mir nicht bieten lassen Ich will sie dazu erziehen, ihre Rechte zu behaupten und zurückzugewinnen." Der Zorn Karolinens war mir nicht begreiflich; war ihr Mann doch nur der Schwager des Konsuls.
Aber ich sah meinen Kindern Feinde erstehen, und das machte mir Sorge. Umsonst teilte ich ihr zu ihrer Beruhigung meine Zweifel an der Wahrheit des Gerüchts mit. Sie lie sich nicht beschwichtigen. Ihre Schwester Elisa teilte ihre Gesinnungen und goss Öl ins Feuer. Die beiden tobten derart, das ihre Klagen schließlich dem Konsul zu Ohren kamen, der eines Tages äusserte: ,,Wirklich, wenn man meine Schwestern so anhört, möchte man meinen, ich hätte meine Familie um die Erbschaft des verewigten Königs, unsres Vaters, gebracht. Diese Worte verbreiteten sich in Paris und wurden sehr treffend gefunden.
Die Schwestern des Konsuls wurden nun Prinzessinnen und bekamen ihren Hofstaat; so auch ich und die Prinzessin Joseph. Eines Morgens, wie ich mich zu meiner Mutter nach Saint-Cloud begab, traf ich sie mitten in einer Umgebung von hohen Behörden, die sie als Kaiserin von Frankreich beglückwünschten.
Erst damals und bei diesem Anblick begriff ich, das sich die Befürchtungen Karolinens verwirklicht hatten. Ich vermag heute noch nicht zu erklären, wieso mir das grosse Ereignis so wenig bedeutete. Es brachte eben nur unbeträchtliche Veränderungen in meiner Stellung mit sich, die bereits eine ziemlich hohe war.
Und dann lagen mir ja meine Kümmernisse einzig und hauptsächlich am Herzen. Es war aber doch nicht zu umgehen, die Behörden und sämtlichen fremden Gesandten zu empfangen, die die Glückwünsche ihrer Fürsten überbrachten.
Der Name Vetter, mit dem ich künftig alle gekrönten Häupter Europas anzureden hatte, schmeichelte meiner Selbstliebe ebensowenig als die Antwort auf so viele schöne Redensarten meinen Geist in Anspruch nahm. In einem großen Saale, wo sich aller Augen auf mich richteten, war ich schüchtern; aber bei den Privatempfängen kam ich der Befangenheit der andern zuvor. Ich möchte bei dieser Gelegenheit einer etwas ungewöhnlichen Begegnung mit dem Fürst-Primas (Herrn von Dalberg) Erwähnung tun. Ich erwartete in meinen großen Gemächern Besuch, als in einem meiner Salons Feuer entstand über dem das Zimmer meines Sohnes lag. Ich lief hinauf und holte ihn herunter. Als das Feuer gelöscht war, erschien der Fürst. Aber schon beim ersten Wort, das ich an ihn richtete, brachten mich der Schrecken und die Anstrengung, die es mir gekostet hatte, ihn vor der Amme meines Kindes zu verbergen, zum Weinen. Der Fürst war aufs höchste erstaunt. Je mehr er sich bemühte, die Ursache meiner Tränen zu erfahren, desto weniger konnte ich sie ihm nennen. Wir haben either oft mitsammen über den sonderbaren ersten Empfang gelacht, den er bei mir erlebte.
Die Erhöhung unsrer Stellung machte sich bei mir erst dadurch fühlbar, das mein Mann die Leute durchweg mit noch größerer Strenge von uns fernhielt, wobei er sich auf Etikette und Schicklichkeit berief. Von den beiden amerikanischen Vettern meiner Mutter war der eine in einer Erziehungsanstalt untergebracht. Der Ältere, der gutartig und sanften Wesens war, sich aber nicht durch Geistesgaben auszeichnete, war als Soldat im Leibregiment eingetreten. Dieser sehr anstrengende Beginn seiner Ausbildung wurde auch sonst keinem erspart, und der Kaiser war überdies gegen Angehörige seiner Familie besonders wenig nachsichtig. Es bedeutete für ihn schon viel, das er den Jungen nicht geradezu bei der Line einstellte. Der arme Tascher, der schon in aller Frühe Dienst tun musste, fand es von einem Amerikaner und Vetter der Kaiserin von Frankreich viel verlangt, einen so unbequemen Lehrgang durchmachen zu sollen. Einigermassen gemildert wurde er freilich durch die Erlaubnis, mich zuweilen aufzusuchen.
Während einer Reise des Kaisers nach Boulogne besprach sich Karoline mit mir wegen eines an ihn zu richtenden Glückwunsches zum Namensfest. Seit jenem Briefe bei Gelegenheit seiner Verheiratung mit meiner Mutter hatte ich ihm nicht wieder geschrieben. Wir verfertigten also gemeinschaftlich zwei ungefähr gleichlautende Briefe. Die Antwort an Karoline, die einem Sekretär in die Feder diktiert war, trug lediglich seine Unterschrift. Die für mich war liebenswürdig und ganz von seiner Hand geschrieben; Karoline, die dieser Unterschied ärgerte, beklagte sich, das sie weniger gut behandelt würde als ich; sie klagte mich zwar nicht geradezu an, aber ein wenig Eifersucht war ihrem Verdruss jedenfalls beigemengt.
Meine Mutter hatte sich zur Badekur nach Aachen begeben. Der Kaiser sollte sie dort nach seiner Boulogner Reise treffen und dann mit ihr Belgien und die Rheinufer besuchen. Meine