Hortense’s Memoirs in German: Napoleon shocked at Louis’ heartless attitude regarding Hortense.

This passage expresses one of the many times that Napoleon attempted to reconcile Hortense to Louis. We also see the nature of the lose-lose scenario control games Louis made a practice of forcing on Hortense.

dir gleich jetzt, nur buhlerische Frauen können es sich gestatten, sich über ihren Mann lustig zu machen und über ihn hinwegzusehen; lieber verlasse ich dich auf der Stelle, als das ich eine solche Demütigung dulde."

Ich will es unterlassen, meinen Jammer zu beschreiben. Mit einem Male war jeder Gedanke an ein kommendes Glück und sogar an Ruhe und Frieden ausgetilgt. Das Wesen, das sich hier kundgab, war mir unbegreiflich. Es flösste mir für die Zukunft Schrecken ein.

Welche Behandlung; und ich hatte mich doch lediglich eines bei meinem Alter sehr entschuldbaren kindischen Betragens schuldig gemacht. Was tun, um einen Mann zufriedenzustellen, den solche Kleinigkeiten verletzen konnten? Nie hatte ich meine Handlungen auf Berechnung gestellt oder meine Worte abgewogen. Alles war von meiner Umgebung stets gutgeheiken worden; gelobt wollte ich nicht mehr werden, aber es verlangte mich doch danach, besseres Verständnis für mich zu finden.

Tausend Gedanken überfielen und versetzten mich in einen mir ganz neuen Zustand. Ich bekam Nervenanfälle, und nur Tränen konnten mir Erleichterung schaffen. Men Mann war inzwischen bewegt und weicher gestimmt worden und suchte mich zu beruhigen. Aber das Schlimme war geschehen. Louis flösste mir nur mehr Furcht ein. Ich wagte nicht mehr zu lachen noch vor ihm zu sprechen; sah ich doch ständig kommen, das er sich darüber ärgern werde; und obwohl ich ihn immer glücklich zu machen sehnlichst wünschte, wußte ich mir doch keinen Rat mehr.

Frau Campan veranstaltete uns zu Ehren ein kleines Fest in Saint-Germain. Sie hatte durch Isabey eine Unmenge kleiner Begebenheiten aus meiner Kinderzeit darstellen lassen. Meinen Eintritt als einfacher Zögling; wie ich dann älter wurde, bekam ich allerlei Unterricht. Dann kam ein junger Mann, um meine Hand anzuhalten. Kurz, men ganzes Leben war als Bilderreihe einer Zauberlaterne dargestellt. Bei jedem sang eine meiner Schulfreundinnen in darauf verfaftes Liedchen. Vielen kamen Tränen, wenn sie von ihrem Kummer über die Tren nung von mir redeten. Eine sagte ganz leise zu Frau Campan:

„Ich kann ihren Mann nicht anschen bei dem Gedanken, das er uns ire Zuneigung mit fortnimmt und sie uns vergessen wird." Frau Campan glaubte Louis eine Freude zu machen, wenn sie ihm eine Äuferung wiederholte, die sich auf die Zuneigung zu seiner Frau bezog. Er schwieg. Ich gleichfalls. Ich unterdrückte also sogar die zarten Regungen, die in meinem Gemüt durch das Zeugnis so echter Empfindungen entstanden; so sehr verspürte ich seine Scheu vor allem, was meinen Freundinnen zu sagen und mir zu empfinden so natürlich war. Einige seiner Worte gaben mir zu verstehen, welche Beklemmung er empfunden hatte:

„Ich habe eine lächerliche Role gespielt", sagte er während der Heimfahrt. Er lie sich nie wieder in Saint-Germain sehen und rückte von Frau Campan ab.

Das war mein Honigmond, dieser erste Monat, der als die glücklichste Zeit des Lebens gilt.

Und dennoch war dieser schmerzliche Monat noch eine der wenigst unglücklichen Zeiten meines Lebens. Es war mir wenigstens damals die Hoffnung noch nicht abhanden gekommen. Ich trug mich noch mit allerlei Gedanken, dies aufgeregte Ween durch unermüdliches Entgegenkommen beschwichtigen zu können.

Meine Mutter kehrte mit dem Konsul zurück. Sie fragte mich viel nach meinem häuslichen Leben. Ich antwortete, ich sei glücklich und zufrieden und könnte meinen Mann nur loben.

Sie war zufrieden. Dies und nichts andres hatte ich gewollt.

Ich hätte es mir übrigens nicht verzeihen können, über den Klage zu führen, an dessen Leben das meine unwiderruflich gebunden war. Nur im Herzen Adelens legte ich die Bürde aller Besorgnisse für die drohende Zukunft nieder. Ich erwartete mir Erleichterung von diesen sänftigenden Herzensergiefungen.

Ich wollte mich stärken, indem ich mich auf eine so herrliche Freundschaft stützte.

Meine Mutter betrachtete mich seit ihrer Rückkehr oft prüfend. Ihre Augen schienen in den meinen die Anzeichen einer Schwangerschaft lesen zu wollen, von der sie mich auch bald freudig in Kenntnis setzte und die sich ehestens ankündigte,

Mein Mann, meine Mutter und der Konsul freuten sich sehr darüber. Dieser sagte immer wieder, er hoffe, es were kein Mädchen sein; das wäre ihm nicht willkommen; ich freilich erbat mir vom Himmel ein Kind; weiter gingen meine Wünsche nicht. Da ich in jener Zeit einen Kinderkopf von Greuze kopierte, dachte ich, es möchten auf das meine Züge des reizenden Urbilds übergehen, das ich vor Augen hatte; später stellte ich denn auch, ob Täuschung oder Wahrheit, eine gewisse Ähnlichkeit fest.

Damals wurde das Konkordat unterzeichnet und der katholische Glaube in Frankreich wieder eingeführt.

Zu Ostern begab sich der Konsul in großem Prunk in die Kirche Notre Dame. Wir wohnten der Feier von einer Tribüne aus bei. Von da an wurde alle Sonn- und Festtage in den Tuilerien Messe gelesen.

Ich schminkte mich nie; denn ich hatte von Natur sehr schöne Farben; eines Tags aber, wo wir Theater gespielt hatten, war mir das Gesicht derartig übertüncht worden, das ich die Kruste nicht zu beseitigen wusste. Meine Zofe riet mir zu einer Crème-de-rose-Salbe meiner Mutter. Ich eilte in ihr Zimmer, wo sie sich eben allein entkleidete. Ich reinigte mir das Gesicht und kehrte dann in mein Gemach zurück. Mein Mann war eben heimgekehrt. Meine Zofe hatte ihm gesagt, wo ich war. Ich sagte ihm das gleiche, er aber schwieg beharrlich. Am Tag darauf schrieb er in meinem Zimmer und verlief das Haus, indem er auf dem Tisch einige lose Blätter liegen ließ . Sie waren offensichtlich für mich bestimmt. Es wäre mir aber nicht eingefallen, sie zu lesen und wie ein Vertrauensbruch vorgekommen. Ich betrug mich deshalb ganz wie sonst; war ich doch weit entfernt, zu ahnen, er könne etwas gegen mich haben.

Einige Stunden später kam er zurück und sagte im natürlichsten Tone: „Ich habe eben anspannen lassen; ich muss die Arbeiten auf meinem Gütchen in Baillon besichtigen.“

„Kann ich nicht mitkommen?" fragte ich.

„Nein, ich will alles herrichten lassen und werde immer bei den Arbeitern stecken. Es ist besser, du bleibst hier. Du siehst mich ja bald wieder. Und deine Mutter würde doch Zeter und Mordio schreien." Ich sagte kein Wort und küsste ihn zum Abschied.

Es waren zwei bis drei Tage vergangen. Ich dachte, ein überraschender Besuch würde ihm Freude machen und sprach mit meiner Mutter darüber, die meinen Einfall guthiess, mir aber das Versprechen abnahm, am zweiten Tag wieder heimzukommen, für den ich Adele und ihre Schwester zu mir nach Paris einlud. Mein Mann empfing mich erstaunt und behandelte mich kalt. Bei meiner Rückfahrt wollte er mich aber nicht reisen lassen. Ich gab ihm zu bedenken, das meine Mutter sich aufregen würde und setzte hinzu, da die Damen Auguié bei mir speisen sollten. Bei diesem Gedanken an in Abendbrot unter Institutsfreundinnen, woran er nicht recht zu glauben schien, lächelte er, und als der Wagen vorgefahren war, stieg er mit mir ein und wollte mich zunächst nur bis zum Ende der Allee begleiten.

Er fur aber schließlich bis Paris mit, wo er sehr überrascht und einigermassen verlegen war, als er nur zwei junge Mädchen traf, die mich erwarteten.

Tags darauf reiste er wider ab, ohne sich mit mir irgendwie ausgesprochen zu haben. Ich musste wohl glauben, daf ihm sein Gut gefalle und konnte mir die Ursache seiner Kälte nicht erklären. So vergingen etliche Tage. Der Konsul liess fragen, weshalb Louis nicht zurückkomme, fand es lächerlich, da ein Ehemann nach so kurzer Zeit sich von einer Frau entferne, die er doch lieben musste. Ich weiß nicht, ob er an ein Zerwürfnis zwischen uns dachte; aber er lief Louis holen und sofort nach seinem Eintreffen in sein Privatgemach führen, wohin er kurz nachher auch meine Mutter und mich zu kommen bat.„, Was muss ich hören, Hortense,“ sagte er, als er mich ansah, „dein Mann beklagt sich wohl mit Recht über dich? Und ich hatte dich doch für so sanftmütig gehalten! Hast du etwa die dir auferlegten Pflichten vergessen?"

„Was soll ich vergessen haben?" rief ich aus. „Ich weiss von nichts“ - „Dein Mann beklagt sich, da deine Freundinnen und du selbst bei euren Zeichenabenden euch durchaus nicht um in kümmert, über ihn lustig macht und daß er alle die Rücksichten auf seine Person vermisst, die er erwartet hatte." -„Wie?" sagte ich unter Schluchzen, „bringt er es fertig, mir zuzutrauen, mich so weit zu vergessen? Lache ich, braucht er sich betroffen zu fühlen? Weshalb spricht er nicht im Vertrauen zu mir? Warum sagt er nicht, was er haben möchte? Ich bin bereit, ihm alle meine Freuden zu opfern.“ - „Das ist richtig", sagte der Konsul, zu Louis gewandt. „Weshalb auch verschweigen, was dich verletzt?"

„Ich brauche bloß den Mund aufzutun und schon setzt es Tränen." Kaum hatte er dies gesagt, wurde der Konsul zornig und erwiderte: „Da muss ich denn doch sagen, du bist einer solchen Frau nicht würdig. Deine Vorwürfe gehen ihr zu Herzen. Sie weint, und du, statt dich davon rühren zu lassen, ärgerst dich vielmehr darüber . . . Du empfindest wohl das Glück nicht, Vater zu werden?" Bei diesen Worten verriet seine heftige Bewegtheit den ganzen Schmerz darüber, das er nicht in der gleichen Lage war, und meine Mutter schrak zusammen. Dann setzte er sanfter hinzu:

„Geniesse wenigstens diesen Beweis ihrer Zuneigung; auf den Knien müsstest du vor ihr liegen und ihrer warten, sie lieb haben; und gerade du tust ihr weh. Louis, Louis, ich hatte dich für so gutherzig, für einen Mann von Gefühl gehalten, ich erkenne dich nicht wieder."

Der Zorn des Konsuls hatte meine Tränen getrocknet. Ich trug meinem Mann seine Ungerechtigkeit nicht mehr nach. Er tat mir jetzt dieser Demütigung wegen leid. Und dann fühlte ich wohl, das ein derartiger Auftritt sein Wesen eher verschärfen als besänftigen mufte. Und so war es auch: Unbehagen und gezwungenes Betragen nahmen in unserem häuslichen Leben mehr und mehr überhand.

Mein Mann war war sehr gesund und kräftig, aber eine seiner Hände war am Vertrocknen, wurde immer kraftloser und machte ihm Sorgen. Er wollte deshalb die Bäder von Barèges in den Pyrenäen gebrauchen. Der Konsul sprach aber gegen die von ihm als ungeeignet bezeichnete Reise und über das Gerede, das daraus entstehen musste. „Man wird eben sagen, ich hätte meiner Stieftochter einen bresthaften und kränklichen Mann verschafft.“ Aber er gab schließlich nach, weil ja sein Bruder niemals einlenkte.

Louis wollte mich mitnehmen. Meine Mutter widersetzte sich diesem Vorhaben und machte mir sogar grosse Angst, indem sie mir die schlimmen Folgen einer so langen Reise bei meiner Schwangerschaft vor Augen führte und auch an die Pflichten dem Kind gegenüber erinnerte, dem ich das Leben geben sollte. Ich schwankte zwischen diesen Verpflichtungen und dem Gehorsam gegen meinen Mann. Er aber forderte, ich solle meiner Mutter und dem Konsul in aller Form erklären, das ich ihn zu begleiten wünschte, was mir auch dabei zustossen möchte. „Verzeih,“ sagte ich zu ihm, „wenn ich mich nach keiner Seite binde und nur deinen Willen tue, wenn du ihn ausgesprochen hast." Oft weckte er mich mitten in der Nacht, um mir die Einwilligung, ihm überallhin zu folgen, abzugewinnen, selbst wenn er nachher dagegen spräche.

Diese angehende Schwangerschaft, verbunden mit einem großen Schlafbedürfnis, das meinem Alter angemessen war, verursachte mir eine starke Reizbarkeit der Nerven, die ich aber gleichwohl verbergen konnte. Ich hilt ihm mit sanften Worten vor, ich sei recht abgespannt. Er schien sich darüber einigermaßen zu beunruhigen und beteuerte immer wieder, er sei der Unglücklichste der Menschen, bete mich an, ich aber liebte ihn nicht, weil ich ihm meine Mutter und müfige Rücksichten nicht zum Opfer brächte; es koste noch keine Fehlgeburt, wenn man in einem guten Wagen reiste.“ Ich gehe mit dir“, antwortete ich, „was auch meine Mutter und mein Geburtshelfer dagegen sagen mögen. Aber, kommt es zu einem Unglück, so lasse mir wenigstens den Trost, das ich nur deinen Befehlen gehorcht und mir nichts vorzuwerfen habe." Es fiel ihm gar nicht ein, seine Badereise aufzuschieben, und er reiste ab, nachdem er es endlich aufgegeben hatte, mich