Hortense’s Memoirs in German: Napoleon arranges a marriage between Lavallette and Hortense’s cousin Emilie.

One of the many amazing stories within the story of Napoleon is that of Emilie and Lavallette. Emilie was in love with Louis Bonaparte and Napoleon did not want this marriage to occur because her father had been an emigré - basically someone who came off as a traitor for abandoning France during the Revolution. Although Emilie did not want to be married to Lavallette, she went through with the ceremony. Somehow Lavallette won her over and Emilie showed great heroism later on by devising a plan to save Lavallette from getting executed under a French government once again taken over by a spirit of terrorism.

We have broadcast Lavallette and Emilie’s story in English and now it is in French also.

Jubelnachrichten über die Siege meines Stiefvaters angefüllt. Frau Campan wollte mir die Kriegsberichte jeden Tag vorlesen, doch ich wandte mich ab und hörte nicht zu. Dann rief sie mich zurück, zwang mich zuzuhören und sagte: , Weißt du denn auch, daf deine Mutter ihr Leben an das eines auferordentlichen Mannes geknüpft hat? Was für Gaben! Welche Tüchtigkeit! Siege über Siege, von einem Tag zum andern! - „Madame,“ sage ich eines Tages mit dem gröften Ernst, „seine Eroberungen will ich ihm alle gern lassen; das er aber meine Mutter erobert hat, das verzeihe ich ihm nie.“ Frau Campan musste lachen. Sie erzählte es weiter, und ganz Paris erfuhr davon. Die Leute des Faubourg Saint-Germain waren von mir entzückt und trauten mir politische Gesinnungen zu, die ich weit entfernt war, zu besitzen. Schon lange redete Frau Campan mir immer wieder zu, ich solle meinem Stiefvater schreiben. Ich hatte mich bisher immer geweigert. Konnte ich denn Empfindungen äußern, die mir fern lagen? Das war mir unmöglich, und dann mochte ich doch auch nicht von all dem Kummer reden, den mir die Heirat gebracht hatte. Es wäre mir viel anständiger vorgekommen, gar nicht zu schreiben. Da aber Frau Campan darauf bestand, gab ch nach. Mein Brief enthielt nur einen Gedanken, dessen Sinn so wiederzugeben wäre: „Ich habe von Ihrer Heirat mit meiner Mutter erfahren. Was mich am meisten verwundert hat, ist, das Sie, den ich so schlecht über die Frauen habe reden hören, sich veranlaft gesehen haben, eine zu heiraten.“ Der General antwortete mir in einem ziemlich langen Brief, der sehr schwer zu lesen war, ja, den überhaupt kein Mensch entziffern konnte. Erst unter dem Konsulat teilte mir der Sekretär des Ersten Konsuls, Bourienne, mit, was er alles Liebenswürdiges enthalten hätte.

Um diese Zeit ging ich zum erstenmal zur Kommunion mit der Inbrunst eines jungen Herzens, das alles, was es tut, mit ebensoviel Reinheit der Gesinnung wie Uberschwang des Gefühls empfindet. Mein Bruder empfing das Sakrament am glei chen Tage. Alle Sonntage brachte er zwei Stunden im Zimmer der Frau Campan mit mir zu, eine Freude, die ich bald nicht mehr genießen sollte; denn der General lie ihn als seinen persönlichen Adjutanten nach Italien kommen. Wie grausam empfand ich den Abschied von dem so innig geliebten Bruder!

Während mein Leben so in der Anstalt ruhig und friedlich verlief, geschahen in der weiten Welt gar erhebliche Dinge:

Der Friede von Campo Formio war eben unterzeichnet worden. Geschäfte führten meinen Großvater und seine Frau nach Paris. Er wünschte mich zu sehen. Ich hatte Saint-Germain schon lange nicht mehr verlassen gehabt. Ich kam nachts an den Platz, wo so viele Menschen ihr Leben hatten lassen müssen. Die Erinnerung an meinen Vater und sein tragisches Ende traten mir wider vor Augen. Ich weinte im Wagen still vor mich hin. Ich hätte mich geschämt, meine Schwäche sehen zu lassen. Meine Empfindungen habe ich stets vor den andern verborgen. Ich meine, je tiefer sie sind, desto mehr ist man bestrebt, sie nicht merken zu lassen. Ich war erst wenige Tage bei meinem Großvater, als der General Bonaparte aus Italien ankam. Ganz Paris widerhallte von seinem Namen. Jeder wollte ihn sehen und bewundern. Er stieg im Haus meiner Mutter in der Rue Chantereine ab, die später den Namen Rue de la Victoire bekam. Mein Großvater führte uns, nämlich meine Kusine und mich, morgens zu ihm. Wie anders sah es jetzt in unserm Häuschen aus, das früher so still gewesen war! Es wimmelte von Generälen und Offizieren. Die Posten hatten Mühe, das Volk wie die Angehörigen der Gesellschaft zurückzudrängen, die alle den Sieger von Italien ungeduldig zu sehen begehrten. Endlich drangen wir trotz der Menge bis zum General vor, der, umstanden von einem zahlreichen Stab von Offzieren, eben beim Frühstück sass. Er empfing mich mit aller Zärtlichkeit eines Stiefvaters, sprach von meinem Bruder, den er nach Zante in Korfu, dann nach Kephalonien und Rom geschickt hatte, die Friedensnachricht zu überbringen; hierauf kündigte er mir die baldige Rückkehr meiner Mutter an. Wenige Tage nachher genoß ich das Glück, sie wiederzusehen und bei ihr wohnen zu dürfen.

Sie erzählte mir oft und gern von ihren Reisen, von den Gefahren, denen sie im Krieg ausgesetzt gewesen; dann, wie der General Wurmser sie verfolgen und in der Nähe von Mantua auf ihren Wagen feuern ließ ; wie General Bonaparte, als er dies erfuhr, ihr schrieb: . Wurmser wird die Angst schwer büßen en müssen, die er dir eingejagt hat." Und wenige Tage nachher bestätigten auch neue Siege diese Worte de Generals.

Ich entsinne mich noch recht gut, wie sie mir bei Erwähnung der Ehrungen, die ihr in Italien zuteil geworden waren, auch erzählte, was ihr, vor ihrer Heirat in Martinique, von einem alten Negerweibe geweissagt worden war; zunächst hatte sie Ihr ein ganz aussergewöhnliches Schicksal vorhergesagt, nämlich zwei Heiraten außerhalb der Kolonie, und zwei Kinder vom ersten Mann; dann hatte sie behauptet, das der zweite Mann sie zu so hohen Ehren bringen werde, das sie mehr als Königin werden würde, das er aber einen Priester zu fürchten habe, der ihn vernichten wolle. Meine Mutter gab mir zu verstehen, da diese Weissagung, die sie vergessen hatte, vor kurzem in Erfüllung gegangen sei; denn der Ruhm der französischen Heere hatte sie in Italien höher gestellt als eine Königin. Sie ante nicht, das dieser selbe Ruhm sie noch höher tragen sollte.

Und dennoch gestand sie mir, da die Schlufworte der Weissagung ihr wider ihren Willen Besorgnis einflöften, und das sie einen Priester in allzu großer Nähe ihres Mannes nie mit Ruhe würde sehen können.

Der damalige Aufenminister, Herr von Talleyrand, gab dem General zu Ehren ein Fest. Meine Mutter nahm mich mit, und ich sah dort zum ersten Male Frau von Staël., Sie hatte sich dem General an die Fersen geheftet, liess ihn keinen Augenblick los und ermüdete ihn derartig, da er den Unmut über ihre Zudringlichkeit wenig oder vielleicht nicht einmal ausreichend verhehlte.

Meine Mutter musste notgedrungen viel in Gesellschaft gehen. Ich zog es vor, mich ihr nicht anzuschliefen und die Abende mit meinem Großvater zu verbringen, wo auch meine Kusine und die Fräulein Auguié sich einzufinden pflegten. Louis Bonaparte, der vor dem General in Paris eingetroffen war, gehel sich ebenfalls bei uns und liess sich häufig sehen. Seine Aufmerksamkeit schien hauptsächlich mir zu gelten, und ich fürchtete mich vor ihm, ich weiß nicht, weshalb. Oft sagte ich zu meiner Kusine, das er gewif ihretwegen so häufig komme, und dieser Gedanke tat mir wohl.

Joseph Bonaparte kam mit seiner Frau Julie, mit Karoline Bonaparte, seiner Schwester und seiner Schwägerin Désirée Clary nach Paris. Mein Bruder, der seinen Auftrag erledigt hatte, begleitete sie. Er war das reine Kind gewesen, wie er abreiste. Es war ein Mann aus ihm geworden, wie ich ihn wiedersah. Ich war überzeugt, an ihm eine wahre Stütze zu haben.

Es lag mir viel daran, mich mit Karoline Bonaparte anzufreunden, die ungefähr meines Alters war und deren Wesensart mir sehr wohl zu der meinen zu passen schien. Wenn es zwischen uns zu keinen herzlicheren Beziehungen kam, so trägt der General daran die Schuld. Er stellte mich ihr doch gar zu häufig als Muster vor Augen und strich meine bescheidenen Gaben allzusehr vor ihr heraus. Was sie aber hauptsächlich verstimmte, war der Plan, sie mit mir zusammen bei Frau Campan unterzubringen. Ich habe mir wirklich alle erdenkliche Mühe gegeben, ihr klar zu machen, das es nichts Glückbringenderes geben könne, als das gut ausgefüllte Leben in Saint-Germain, und das die Freuden, die man dort genoss, die von Paris bei weitem überträfen. Es fiel mir aber schwer, sie davon zu überzeugen. Karoline war schon mit der Gesellschaftswelt bekannt, und sie gefiel ihr. Aber schließlich musste sie ungeachtet ihrer Tränen dem General gehorchen. Ich habe es mir sehr angelegen sein lassen, ihr die ersten Zeiten nach der Ankunft so erträglich wie möglich zu machen. Ich erklärte, wie es zugegangen war, das sie bei ihrer Ausbildung im Rück stand geblieben war, und gab ihren langen Reisen die Schuld.

Ich setzte ins rechte Licht, was sie wirklich wusste. Ich überarbeitete ihre Zeichnungen, um ihr einen Preis zu verschaffen.

Und dennoch konnte ich ihr Herz nicht gewinnen. Ihre Fremdheit mir gegenüber veranlasste sie sogar zu ungerechten Beschuldigungen. Sie bezichtigte mich dem General gegenüber, ich suchte immerfort auf ihre Unkosten zu glänzen und ich sei die Ursache der kleinen Demütigungen, die ihr seitens unsrer Schulgenossinnen zuteil wurden. Da mich ein Verhalten, das ich durchaus nicht verdient hatte, schmerzte, beschloss ich, mich mit ihr auszusprechen. Ihre Offenheit entwaffnete mich. Sie gab ihr Unrecht zu, vertraute mir an, das sie den General Murat liebe und das sie alle Schritte getan habe, wieder nach Paris zurückzukehren. Ihr Vertrauen rührte mich. Von diesem Tage an warn wir wieder herzlich verbunden. Der Feldzug nach Ägypten war in Vorbereitung; aber der General wollte vor seiner Abreise noch meine Kusine Emilie Beauharnais verheiraten. Sie war schön und sanft wie ein Engel.

Abgesehen von ihren verwandtschaftlichen Beziehungen erhöhten noch ungezählte andre Vorzüge den Wert einer ehelichen Verbindung mit ihr. Er bot ihre Hand dem General Marmont an, der sie nur deshalb ausschlug, weil sie die Tochter eines Emigrierten war. Herr Lavalette anderseits empfahl sich durch seine guten Anlagen, seine Geradheit und ausgesprochene Rechtlichkeit; er verfügte über Geist und feine Umgangsformen, aber keine äußeren Vorzüge. General Bonaparte schlug ihm die Verbindung vor, und er nahm sie an. EinesTags kam mein Stiefvater, meine Mutter und Herr Lavalette zusammen in Saint-Germain an. Wir sassen eben bei Tische.

Der General wollte an unserer Tafel teilnehmen. Der Zufall wollte es, das einer der Zöglinge der Anstalt gerade unter Strafe stand, was sehr selten vorkam; die Strafe bestand darin, das die Gemafregelte allein an einem ungedeckten Tisch essen musste. Welch schauderhafte Demütigung, sich vor dem Besieger Italiens in dieser Verfassung sehen lassen zu müssen! Der General sorgte freilich dafür, daft sie alsbald ein Ende nahm, indem er sich Gnade ausbat, die auch ungesäumt bewilligt wurde. Die so empfindlich bestrafte Schuldige war Fräulein Zoé Talon, spätere Frau Du Cayla. Der General lie sich die ganze Anstalt in Saint-Germain zeigen, erkundigte sich nach dem Lehrplan und unterzog sich der Aufgabe, festzustellen, was kleinen Mädchen frommt, mit demselben gewichtigen Ernst, den ich ihn später auf Angelegenheiten größter Tragweite habe verwenden sehen. Frau Campan war voll Bewunderung für die Angemessenheit aller seiner Äusserungen. Karoline, meine Kusine und ich begleiteten dann den General und meine Mutter in den Wald von Saint-Germain; sie hatten in ihrem Wagen einen kalten Imbiss mitgebracht, dem man auf dem Rasen zusprach. Herr Lavalette erwies meiner Kusine die größten Aufmerksamkeiten, und die Ehe wurde acht Tage vor der Abreise nach Ägypten geschlossen, und zwar bei meinem Großvater und ganz schlicht. Nach der Feier schien mir meine Kusine in Traurigkeit versunken. Mir kam der Gedanke, die Verbindung möchte nicht nach ihrem Sinne sein. Ich suchte mich ihr liebreich zu nähern, und dieser Beweis lebhaften Anteils ließ ihr das Geständnis entschlüpfen, dass sie Louis Bonaparte liebe. Ich war ebenso erstaunt wie betrübt über diese verspätete vertrauliche Mitteilung und mein Unvermögen, Dingen abzuhelfen, die nicht mehr zu ändern waren. Ich war überzeugt, dass ich, hätte sie mir nur rechtzeitig Kenntnis gegeben, durch meine Bitten bei meiner Mutter die Aufgabe dieses Heiratsplans hätte durchsetzen können, und ich ging um so lebhafter auf ihre Kümmernisse ein, als es in meinen Augen das grösste Unglück ist, sich mit einem Manne zu verbinden, den man nicht liebt.

Meine Mutter begleitete ihren Mann und ihren Sohn bis Toulon, wo sich beide nach Ägypten einschifften. Sie zog sich dann nach den Bädern von Plombières zurück, um ihre Rückkehr abzuwarten. Sie erlitt dort einen Sturz, der ihr fast das